Danielle Zinn: Markkleeberger Buchautorin aus dem Erzgebirge
Mit ihrer Heimat, dem Erzgebirge, fühlt sie sich nach wie vor eng verbunden. „Einerseits, weil meine Eltern und meine Freunde dort wohnen, aber auch, weil ich dort aufgewachsen bin. Mit dem Erzgebirge, insbesondere mit meinem Heimatort Crottendorf, wo die beliebten Räucherkerzen hergestellt werden, verbinde ich viele schöne Erlebnisse, die ich nicht missen möchte. Es zieht mich immer wieder dorthin und ich fahre gern – meist einmal im Monat – ‚nach Hause‘. Besonders schön ist es in der Weihnachtszeit und wenn Schnee liegt.
Als ich klein war und früh zur Schule ging, musste ich meist allein zur Bushaltestelle laufen. Im Winter war es da noch stockdunkel und ich hatte dabei immer so ein unheimliches Gefühl. Um mich herum Stille und Kälte, nur die Straßenbeleuchtung spendete etwas schummriges Licht. Am meisten überkam mich dieses Gefühl, wenn ich über den Markt gehen musste. In der Advents- und Weihnachtszeit drehte sich dort eine auf mich riesig wirkende Ortspyramide mit großen Figuren. Manchmal waren sie dick verschneit oder vom Raureif bizarr vereist. Diese Pyramide und ganz besonders eine dieser Figur darauf beflügelten meine Fantasie. Auf mich wirkte sie wie ein in der Kälte erstarrter Mensch, der nicht mehr am Leben war und dorthin gesetzt worden ist … Diese Vorstellung und diese geheimnisvolle, eisige Winterstimmung ließen mich einfach nicht mehr los.
Da ich, wie meine Mutter, sehr gerne Krimis lese, hatte ich einige Jahre später die Idee, ihr zum Geburtstag einen selbst geschriebenen Krimi zu schenken. Da sie Englischlehrerin ist und ich einige Zeit in England verbracht hatte, beschloss ich, ihn auf Englisch zu schreiben und begann 2014 damit. Als ich fertig war, bot ich das Manuskript einfach so aus Spaß einem Verlag in England an und war sehr überrascht, als ich eine Zusage bekam! So kam es, dass mein Buch 2017 zuerst in englischer Sprache auf dem englischsprachigen Markt erschien, unter anderem in Kanada, den USA, in Irland und in Großbritannien. Die zweite Überraschung für mich war, dass es sich sehr gut verkaufte.
2019 lernte ich bei einer Lesung meinen Lebenspartner René Seidenglanz kennen. Er hatte bereits zwei Erzgebirgskrimis veröffentlicht und hatte die Idee, mein Buch ins Deutsche zu übersetzen und unter dem Titel ‚Eiskaltes Erzgebirge‘ einem deutschen Verlag anzubieten. Unser Plan war, es als dritten Erzgebirgskrimi dem Verlag anzubieten, der bereits die Bücher meines Partners veröffentlicht hatte. Und wir hatten wieder Glück, wir bekamen eine Zusage! Im Gegensatz zu seinen Büchern geht es in meinem nicht um wahre Begebenheiten.
Auch er wurde, wie ich, in Anna-berg--Buch-holz geboren, ist im Erzgebirge aufgewachsen und wir sind beide sehr gern dort“, sagt Danielle Zinn.
Beruflich hat sie sich für die IT-Branche entschieden und arbeitet als Controllerin in einem Leipziger Unternehmen. Prof. Dr. René Seidenglanz ist Präsident der Quadriga Hochschule Berlin.
Annett Stengel
