Wurzener Stadtjournal

Denkwürdige Jubiläen in Wurzen und im Wurzener Land 2024

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Postmeilensäule
Das Jahr 2024 bietet Gelegenheit, an denkwürdige und historisch bedeutsame Ereignisse zu erinnern. Wolfgang Ebert hat eine Liste mit solchen Ereignissen zusammengestellt, die wesentlichen sollen kurz aufgeführt werden. Vor 870 Jahren, 1154, wurde der Kührener Ansiedlungsvertrag beurkundet. 15 flämische Bauernfamilien erhielten Land und stärkten die weltlichen Territorialherrschaft (Wurzener Land) und ließen die Rolle der neu gegründeten Marktsiedlung als zentralen Ort rasch wachsen.

Fünfhundert Jahre später, nach langer Erholung von den Auswirkungen des 30jährigen Krieges, war Wurzen bereits ein bedeutsamer Ort. Äußeres Zeichen dafür war die Errichtung von drei Postdistanzsäulen 1724 und zehn Jahre später wurde das bekannte Posttor gebaut. Wir feiern also 300 Jahre Postsäulen in Wurzen.

Der wirtschaftliche Aufschwung kam aber erst so richtig mit der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1894, also vor 130 Jahren war Beginn der zentralen Wasserversorgung für die Stadt. Bürgermeister Heinrich Alfred Mühle konnte mit vielen städtischen Honoratioren am 18. Januar 1894, am Jahrestag der „glorreichen Kaiserkrönung zu Versailles“, wie es damals im Einladungstext hieß, feierlich den Wasserturm einweihen. Die sogenannte Wassermaschine stammte von der einheimischen Firma G. A. Schütz.

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Industriebahn Wurzen
Zehn Jahre später, 1904 trat ebenfalls ein Wurzener Unternehmen mit technischem Fortschritt hervor. Max Schiemann gründete mit Freunden die Gesellschaft für gleislose Bahnen und eröffnete ein Jahr später die Industriebahn Wurzen mit einem Oberleitungslastkraftwagen-Betrieb (damals noch Gleislose Bahn genannt). Die 3,46 Kilometer lange Strecke wurde ausschließlich im Güterverkehr zwischen Güterbahnhof und Krietschwerken betrieben. Mit wirtschaftlichem Erfolg wuchs die Bedeutung von Wurzen und 1924 erhielt sie den Status einer „kreisfreien Stadt“.

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Naturbühne am Wachtelberg
Statussymbole währten nicht lange, 1994 kam es zur Gründung des Muldentalkreises und Wurzen verlor den Kreissitz. Aus dem Wasserturm wird eine Kultureinrichtung, die Musikschule soll einziehen. Eine andere Kultureinrichtung hatte kein langes Leben: 1954, vor 70 Jahren wurde die Naturbühne am Wachtelberg eingeweiht. Der Rundblick hat vielfältig darüber berichtet, im übrigen erschien diese Heimatzeitschrift auch erstmals vor 70 Jahren, bis 1992 mit jährlich zwei Heften.

Dr. Jürgen Schmidt
Wurzener Geschichts- und Altstadt-Verein

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